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2025: FASZINIERENDE AUSSICHTEN?

EMR Dezember 2024

Lieber Leser, Liebe Leserin,

HISTORISCHE HINWEISE

Zur Einführung werden wir die Entwicklung des S&P500 und des NASDAQ-Aktienindex seit 1980 nach den jeweiligen Präsidentschaftswahlen betrachten. Ziel ist es, die Anleger daran zu erinnern, dass sie auf kurz- bis mittelfristige Schwankungen vorbereitet sein sollten. Dazu verwenden wir die Daten von Christopher Hayes und Alex Harring, die wie folgt lauten:

AKTIENMARKT UND US-WAHLEN?

S&P500NASDAQ
Wahl DatumEinen Monat später % S&P500Ein Jahr später % S&P500 11.04.1980Einen Monat später % NASDAQEin Jahr später % NASDAQ
11.04.19805.775,2111.06.19846.754.76
11.06.1984-4.49-1.8611.08.1988-4.58-1.27
11.08.19880.520.9311.03.1992-0.960.67
11.03.19922.383.7611.05.19968.5611.97
11.05.19964.233.7211.07-20005.785.04
11.07.2000-6.17-7.7911.02.2004-19.41-27,67
11.02.20045.297.2011.04.20088.009.61
11.04.2008-15.96-10.1911.06.2012-18.79-11.41
11.06.2012-1.01-0.1511.08.2016-0.750.25
11.08.20164.984.6411.03.20204.313.65
11.03.20208.8311.4811.05.202410.9015.48
11.05.2024?? 11.04.1980??

Betrachtet man die Entwicklung der historischen Durchschnittswerte des S&P500- und des NASDAQ-Index (wie oben dargestellt), so sollte man bedenken, dass die Ergebnisse der Vergangenheit nicht zwangsläufig dazu beitragen, die wahrscheinlichste zukünftige Entwicklung zu bestimmen. Betrachtet man beispielsweise die “prozentuale jährliche Veränderung” des S&P500- bzw. des NASDAQ-Indexes, so stellt man fest, dass es mehr positive als negative monatliche als jährliche Veränderungen gegeben hat: 7 für den S&P500 und 8 für den NASDAQ. Mit anderen Worten: Die Chancen für ein positives Ergebnis im Jahr 2025 sind etwas höher als für ein negatives Ergebnis.

Die Daten von Christopher Hayes und Alex Harring zeigen, dass es seit Beginn des S&P 500 Index 23 Wahlen gab und dass in 19 der 23 Jahre (83 %) eine positive Performance erzielt wurde. Sie erinnern uns auch daran, dass in den Jahren, in denen ein Demokrat im Amt war und ein neuer Demokrat gewählt wurde, die Gesamtrendite für das Jahr im Durchschnitt 11% betrug, während in den Jahren, in denen ein Demokrat im Amt war und ein Republikaner gewählt wurde, die Gesamtrendite für das Jahr im Durchschnitt 12,9% betrug.

Es ist zu bedenken, dass die Geschichte keinem bestimmten Muster folgt und nicht leicht zu beurteilen ist, da die entscheidenden Ereignisse und Faktoren sehr spezifisch sind. Was danach kommt, bleibt ein schwieriges Unterfangen. Das Umfeld kann nicht immer extrapoliert werden, es sei denn, man kann den/die entscheidenden Faktor(en) genau bestimmen. An diesem Scheideweg ist Glaubwürdigkeit gefragt, insbesondere in Bezug auf den Verbleib der grossen Tech-Giganten im Verhältnis zur Wirtschaftstätigkeit. Es ist erwähnenswert, dass die 10 Tech-Aktien in letzter Zeit 35,1 % der Gewinne des S&P500-Index ausmachten. Es sei daran erinnert, dass die Liste im Jahr 2015 von 10 Tech-Giganten dominiert wurde, die nur 20% des Gesamtgewichts ausmachten.

Um das wahrscheinlichste Ergebnis für das Jahr 2025 abschätzen zu können, möchten wir zunächst auf die wichtigsten Schlüsselfaktoren hinweisen, die wir für sehr deterministisch halten, die aber auch sehr schwer mit ausreichender Glaubwürdigkeit und Präzision zu bewerten sind.

  1. Zustand der Verwundbarkeit. Das Umfeld ist sehr fragil, was vor allem auf den Ausgang der US-Wahlen zurückzuführen ist, und zwar ein Zustand der Verwundbarkeit. Derzeit gilt, dass das wirtschaftliche Umfeld nur schwer mit einem hohen Mass an Akzeptanz zu quantifizieren ist.
  2. Die beiden führenden europäischen Volkswirtschaften, Deutschland und Frankreich, stehen vor besonderen Problemen. Deutschland, der Exportweltmeister, droht in eine Rezession abzurutschen. Viele Unternehmen im DAX-Index haben mit hohen Energiekosten, sinkender Nachfrage und schrumpfender Rentabilität zu kämpfen.
  3. Frankreich, die stolze “Grande Nation”, wird zum schwachen Glied in der Eurozone. Selbst in Frankreich gibt es gefährliche Anzeichen für eine bevorstehende Rezession.
  4. Andere Märkte hatten in den letzten Quartalen nicht viel zu sagen. Im Allgemeinen haben sich die Analysten auf die politischen Ereignisse konzentriert, was zu einer grossen Unsicherheit über die bevorstehende Zukunft der Aktienmärkte geführt hat.
  5. Vor diesem konsistenten Hintergrund dürfte der Dollar sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem Schweizer Franken stark bleiben und der Schweizer Franken dürfte gegenüber dem Euro aufwerten.
  6. Darüber hinaus wird das Umfeld weiterhin durch den russischen Krieg gegen die Ukraine belastet. Technologische Interdependenzen (West-Ost) und insbesondere die Verlagerung und Rückverlagerung von technologischen Innovationen sorgen für anhaltende Volatilität. Alle Entwicklungen deuten auf ein zunehmend gespaltenes wirtschaftliches Umfeld hin. Die Abhängigkeit der westlichen Volkswirtschaften von Brennstoffimporten aus politisch instabilen Ländern lässt kurz- oder mittelfristig keine raschen Veränderungen erwarten. Darüber hinaus verheissen die politischen Auseinandersetzungen in den Industrieländern (siehe z.B. Deutschland und Frankreich) nichts Gutes für die Inflation und die zu erwartende Reaktion der Währungsbehörden.

AUSBLICK 2025

Wie das wirtschaftliche, politische und soziale Umfeld im Jahr 2025 aussehen könnte, ist die schwierige Frage, die sich viele zum jetzigen Zeitpunkt stellen. Traditionell neigen die Anleger dazu, die jüngste Vergangenheit zu extrapolieren. Wir glauben, dass eine solche Absicht derzeit nicht sehr vielversprechend erscheint. Wir werden daher versuchen, eine etwas erfolgversprechendere Perspektive zu definieren, die uns zu gegebener Zeit zu einer Überprüfung des Stands der Dinge zwingen könnte.

Beginnen wir mit der Länderallokation. Als Schweizer Anleger sind wir immer noch “überexponiert” gegenüber unserem Heimatmarkt, sowohl aus Sicht des Aktienmarktes als auch der Währung. Traditionell hat der CHF die meisten anderen Währungen in einem sehr konträren Umfeld übertroffen, so dass wir erwarten, dass dies in naher Zukunft wieder der Fall sein wird

Die meisten Menschen, mit denen wir sprechen, stellen sich die gleiche Frage: Was wird die Politik von Präsident Trump wirklich bewirken? Ein “geschlossenes Geschäft”, d.h. eine extreme Konzentration auf den Binnenmarkt, oder eine langsame, aber stetige Rückkehr zu einem offenen Umfeld? Haben Sie einen Vorschlag?

Wir sind der Meinung, dass der russische Krieg gegen die Ukraine sowie der Krieg im Nahen Osten unermessliche, unwürdige Tragödien sind, die niemandem wirtschaftlich oder gesellschaftlich helfen werden. Darüber hinaus finden wir die derzeitige Fokussierung verschiedener Regierungen auf weitere Zinssenkungen in der Tat erstaunlich, insbesondere in Anbetracht des Risikos einer Rezession, vor allem im europäischen Kontext.

Die beiden Sektoren, die weiterhin unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen, dürften Technologie- und Finanzwerte bleiben, während die aktuellen Erwartungen auf weitere Zinssenkungen hindeuten. Wie erwartet hat die Fed den Leitzins in ihrer aktuellen Sitzung weiter gesenkt. Dies würde einen vollen Prozentpunkt für 2024 bedeuten! Um einen Inflationsschub im Jahr 2025 zu vermeiden, ist mit weiteren Zinssenkungen zu rechnen. Wir fragen uns, warum die meisten Analysten nicht die Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum, die Inflationsunterschiede und die Währungen anderer Länder und damit auf die angekündigte drastische Änderung der Politik, nicht nur in den Vereinigten Staaten, untersuchen. Haben Sie irgendwelche Vorschläge?

Die grafische Darstellung der Entwicklung der verschiedenen Aktienindizes für den Zeitraum seit dem 12. April 2022 und insbesondere seit dem 10. Dezember 2023 spricht Bände. Zu den Outperformern gehören der NDX (+95,99 %), der S&P500 (+57,65 %), der NASDAQ (+90,01 %) und der NIKKEI (+50,07 %). Am schlechtesten schnitten in Landeswährung der FTSE (+21,15 %) und der SPI (+19,01 %) ab. Der CAC40 und der SX5P-Index schnitten etwas besser ab als der SPI und der FTSE-Index. An dieser Stelle stellt sich die Frage: Was lässt sich aus diesen grossen Unterschieden ableiten?

Die rentabelsten Investitionen wurden im Berichtszeitraum vor allem im Technologiesektor getätigt. Auch die wirtschaftliche Entwicklung in den einzelnen europäischen Ländern war ein bestimmender Faktor. Ein weiterer Aspekt von erheblichem Einfluss war und ist der Verbleib der jeweiligen Währungen, mehr noch als die vielbeschworene Feinsteuerung der Zinsen. Die Reaktionen der Aktienindizes auf die Rekordinterventionen an den Devisenmärkten seit dem 30.09.2020 waren von entscheidender Bedeutung. Siehe dazu die folgende Grafik.

Zusammenfassung

Das politische, wirtschaftliche und soziale Umfeld ist nach wie vor von Undurchsichtigkeit und Unbeständigkeit geprägt. Auch die Wahlen in den USA haben keine wesentliche Gewissheit gebracht. Der Ton ist anders, aber die Fakten müssen warten.

Dementsprechend werden wir eine eher restriktive Länderallokation beibehalten, die sich an technologischen Innovationen, Finanzmanagement und Währungserwartungen orientiert. Unter der Voraussetzung, dass sich die Ost-West-Konstellation nicht verschlechtert, werden wir uns als Schweizer Anleger weiterhin auf unseren Heimatmarkt konzentrieren, insbesondere im Zusammenhang mit der Währungsentwicklung. Aus technischer Sicht bevorzugen wir weiterhin den US-Aktienmarkt gegenüber den europäischen Märkten.

FROHE WEIHNACHTEN UND EIN GUTES NEUES JAHR 2025

Vorschläge sind willkommen.

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